KAPITEL
R1403 Les Filles (c) Saskia Vanderstichele

Girls Heart Brussels: Kunst im Queerformat

Bereits zum fünften Mal wartet die Girls Heart Brussels auch in diesem Jahr, parallel zur Art Brussels, mit einem vielfältigen Programm auf, das sich vor allem an ein queeres, feministisches und lesbisches Publikum richtet – ein Sammelbecken für alle qu(e)erdenkenden Köpfe. 

Wer Brüssel noch nie von seiner queeren, feministischen Seite erlebt hat, der sollte dies am Wochenende zum 21.- 23.04.2017 nachholen, denn auch in diesem Jahr lässt die Girls Heart Brusselseine Initiative des Touristenverbands visit.brussels – nicht auf sich warten und bietet eine kunterbunte Zusammensetzung von Programmpunkten, die eine ideale Ergänzung zur parallel stattfindenden Kunstmesse Art Brussels bildet. Die Art Brussels ist eine der meist etablierten Kunstmessen Europas, die in ihrer 35. Version im historischen Gebäude Tour & Taxis sowohl emporstrebenden Jungtalenten eine Bühne für subversive, politkritische Kunstprojekte bietet, als auch bereits anerkannten Galerien eine Plattform für moderne und zeitgenössische Kunst unterbreitet. Letztlich können sich auch Fans des Vergangenen freuen; so sollen unter der Rubrik REDISCOVERY Exponate, die im Zeitraum zwischen 1917-1987 entstanden sind und seinerzeit nur geringe Aufmerksamkeit erfuhren, ausgestellt werden.

In dieses künstlerische Ambiente reiht sich auch Girls Heart Brussels mit einem umfangreichen Angebot ein. Ziel ist es, Brüssel neben seiner bereits bekannten schwulen Seite, auch als eine für lesbische und queere Frauen interessante Stadt abzubilden. So Girls_heartBrssel1kann die belgische Hauptstadt auf eine Vielzahl starker Pionierinnen zurückblicken, wie zum Beispiel die lesbische Filmregisseurin Chantal Akerman (1950-2015), die feministische Choreographin Anne Teresa De Keersmaeker (1960) oder die ebenfalls lesbische Schriftsstellerin Françoise Mallet-Joris (1930-2016). Girls Heart Brussels bietet somit die Möglichkeit, das umfangreiche Kunstangebot und die Hauptstadt aus einem feministischen und lesbischen Blickwinkel zu betrachten. Aber es gilt: alles kann, nichts muss; denn es besteht auch in diesem Jahr nur ein loses Programm. Auftaktpunkt bildet ein am Freitagabend stattfindender, gemeinsamer Einstand. In gemütlicher Atmosphäre wird in der mittelalterlichen Kirche „Les Brigittines“ ein schmackhafter Willkommensdrink eingenommen, begleitet von der Zuschaustellung eines Films „Brussels, 2016“ der holländischen Künstlerin Sara Sejin Chang. Im Anschluss ist auch für eine feierliche Stimmung gesorgt: so rundet die belgische Perfomerin MIAUX den Abend mit minimalistischer Musik ab. Um direkt einen Eindruck von der lokalen Szene Brüssels zu erlangen, haben sich die Organisatorinnen bemüht, bereits für den ersten Abend viele einheimische Frauen einzuladen. So können direkt erste Kontakte geknüpft werden, Verabredungen zum gemeinsamen Besuch einzelner Programmpunkte unternommen werden und es kann zum Austausch interessanter Insidertipps kommen. Samstag und Sonntag kann sich eine Jede nach Belieben den einzelnen vorgeschlagenen Unternehmungen anschließen. Besuche der Art Brussels, der zeitgleich stattfindenden Independent (Eintritt ist frei) und der unter dem diesjährigen Leitmotiv „Don’t Agonize, Organise“ laufenden Kunstmesse Poppositions Off Fair, sind geplant, aber auch kleinere, auf verschiedene Orten verteilte Veranstaltungen, sollen nicht verfehlt werden. Zu nennen sind unter anderem die Besichtigung von Werken der französischen Künstlerin Nathalie du Pasquier, die im Stil des italienischen Memphis Designs kreiert wurden. Ihre Darstellung findet in den historischen Mauern von La Loge statt, ein einstmaliger Freimaurertempel. Und auch eine Besichtigung der Arbeiten der irischen Orla BarryKünstlerin Orla Barry, die sich von ihrer zweiten Profession als Schafhirtin inspirieren lassen hat , ist geplant– zu sehen im Argos. Einen kleinen Vorgeschmack ihrer Arbeiten bietet  das links abgebildete Foto. Für kleine Kräfte tankende Zwischenstopps ist auch gesorgt, so wurde im letzten Jahr ein Ausflug in die Gay Lesbian Bar „les Fontainas“ unternommen, wie auf dem Titelbild zu sehen ist. Wer immer noch nicht genug hat, erlangt Samstag zusätzlich die Chance, den Tag auf der offiziellen Art Brussels After Party im Catclub gebührend ausklingen zu lassen. Mit der lesbischen DJ Lady Jane ist eine unvergessliche Nacht garantiert.

Tickets im Wert von 25 €  ermöglichen die Teilnahme an allen obengenannten Veranstaltungen, ein Gratisgetränk zum gemeinschaftlichen Einstieg und einen VIP-Zugang zur After Party. Zusätzlich enthält es den Zutritt zu allen großen Kunstmessen (Art Brussels & Poppositions Off Fair). Letztlich kann für den Preis von 175 € (Ein-Bettzimmer) oder aber 199 € (Zwei-Bettzimmer) ein Kombiticket mit einem Aufenthalt für zwei Nächte im Designhotel BLOOM! erstanden werden. Als i-Tüpfelchen gibt es beim Einchecken eine Goodie-Bag, die auch ein Booklet mit allen wichtigen Informationen  zu allen Programmpunkten enthält.

Wir verlosen ein Art Brussels Kombiticket im Wert von 199 €  (inkl. Zwei-Bett-Zimmer im BLOOM! und Frühstück) und Hin-und Rückflugtickets  für zwei Personen. Abflüge und Rückflüge sind mit Brussels Airlines von/nach Berlin Tegel und Hamburg möglich. Einfach bis zum 3. April eine halbseitige E-mail an gewinnspiel@libertine-mag.com schreiben, in der ihr kurz begründet, warum ihr an einer Teilnahme an der „Girls Heart Brussels“ interessiert seid und Brüssel von seiner queeren Seite kennenlernen wollt. Der schönste Text gewinnt.

 

Text: Lena Spickermann