KAPITEL
Foto

Queens & Queers – the stage is yours

Tanzen gegen das Patriachat. Das kann man gar nicht oft genug. Die passenden Rahmen schaffen die Macher*innen vom Further Festival, die bereits zum zweiten Mal ein Zeichen gegen die immer gleichen Male-Lineups setzen.

Die Studie der weltweiten Plattform female:pressure belegt immer wieder mit konkreten Zahln, was ein Blick auf die alljährlichen Festivalplakate ahnen lässt: Lediglich 15,7 % der Buchungen fallen auf Frauen. Mit dem Argument „man würde ja lediglich Bands buchen, die die Leute sehen wollen (und die bestehen eben überwiegend aus Männern)“, machen es sich viele Booker nach wie vor sehr einfach.
Das Problem sitzt weitaus tiefer als im Programmaufbau der (meist männlichen) Booker: Es ist eine Frage von Nachwuchsförderung, von Selbstverständnis und von Medienarbeit. Doch wie durchbricht man tiefsitzenden Sexismus, der sehr weit unten bzw. sehr früh beginnt? Indem man einen Gegenentwurf kreiert und all die talentierten weiblichen Acts auf die Bühne holt, so der Ansporn der Initiator*innen des Further Festivals. Ihr Ziel ist es, ein Zeichen zu setzen und gleichzeitig ein herausragendes Festival zu etablieren. Live-Acts wie beispielswese Gianni Mae (Foto), MS Nina, Novaa, Pale Honey, KeKe, Melissa Audrey, L Twills und Emily-Mae Lewis beweisen, dass sie ihren männlichen Kollegen in nichts nachstehen und die Crowd zum Glühen bringen. Neben den Auftritten erwartet die Gäste ein feministisches Programm; unter anderem machen Ninia LaGrande und Janina Rook ein paar klare Ansagen.

Further Festival, 25. bis 26. Oktober, Hamburg, alle Infos unter furtherfestival.de

Foto: Svenja Trierscheid